Seit 1955 bis 1985 kümmerte sich mein ehemaliger Chef und Vorbesitzer Zahntechnikermeister Karl-Heinz Friedrich um die Geschicke des Labors. Alles beginnt am 01. Januar 1955. Die Kriegswirren haben mehr und mehr an Bedeutung verloren und das Wirtschaftsleben entwickelt sich langsam. Der Anfang dreißig Jahre alte, frischgebackene Zahntechnikermeister Karl-Heinz Friedrich ergreift die Initiative: In zwei ehemaligen Malerräumen in der Großen Rosenstraße hier in Osnabrück wird ein zahntechnisches Labor gegründet. Ofen, Schleuder, Gipsküvetten und Sandstrahlgerät und vieles mehr wird angeschafft, mit geliehenem Geld vom Vetter, dem heute noch Dank gebührt. Das Arbeitsaufkommen war zunächst dürftig. Die Tugenden Geduld, Pünktlichkeit und perfekt seine Arbeit zu machen zeigten bald Wirkung. Die Arbeitszeiten wurden verlängert und es wurden die ersten Gewinne erwirtschaftet. Dann konnte bald ein Geselle eingestellt werden. In einer kleinen Ecke wurde ein Büro mit Stragula und modischer Tapete eingerichtet. Bunte Schalenstühle, Nierentisch und Tütenlampe gehörten zum Inventar. Nach einigen Stufen auf der Leiter des Fortschritts wurden die Räume zu klein und es stand ein Umzug zum Kollegienwall 3 an. 1972 bekam ich nach dem Abitur die Chance, bei Herrn Friedrich eine Lehrstelle zu bekommen. Eigentlich wollte ich Zahnmedizin studieren, gewann aber bald die Einsicht, dass die Zahntechnik auch ein faszinierender Beruf ist. Das Labor wuchs weiter und bald waren mehrere Mitarbeiter dabei. Leider ereilte Herrn Friedrich eine böse Herzkrankheit die ihn dazu zwang, die Arbeit aufzugeben. Ich habe dann meine Meisterprüfung gemacht und das Labor 1985 von ihm übernommen. Die obige Historie über die Laborgründung habe ich aus einem Gedicht formuliert, das die Ehefrau Herrn Friedrichs, Frau Erika Friedrich, ihm zum 25. Betriebsjubiläum gedichtet hat. Leider ist Herr Friedrich 2013 von uns gegangen. Seit 1985 hat sich in der Zahntechnik eine fulminante Entwicklung abgespielt. Neue Materialien und Techniken liefen um die Wette, analog zu unserer immer schneller und schneller werdenden Welt. Es war nicht immer leicht, zur richtigen Zeit die richtigen Schritte zu machen. Ich habe da großes Glück gehabt und kann mich heute trotz einiger unvermeidbarer Rückschläge freuen, gesund da zu sein.
Ihr Zahnersatz in besten Händen
freundlichst Rainer Barthel
